Beteiligung der ggw am städtischen Ausbauprogramm – Schulen für die Primarstufe

Nach Jahren rückläufiger Zahlen hat sich die demografische Situation im Primarschulbereich seit dem Jahr 2015/2016 erheblich gewandelt. Der Bedarf an Schulplätzen steigt, auch für die nächsten Jahre sind zunehmende Schulkinder zu erwarten. Eine bauliche Entwicklung zusätzlicher Kapazitäten ist daher unumgänglich. Die gelsenkirchener gemeinnützige wohnungsbaugesellschaft (ggw) hat in diesem Zuge frühzeitig angeboten, sich aktiv am anstehenden Aufbauprogramm zu beteiligen.

Am Standort Ebersteinstraße in GE-Mitte wird die ggw daher zeitnah auf einem rd. 7.500 m² großen Grundstück eine vierzügige Grundschule mit Zweifeldsporthalle errichten. Mit dem Bau wird voraussichtlich im Juni 2021 begonnen. Auserkorenes Ziel ist es, die Schule zum Schuljahresbeginn 2022/23 fertigzustellen. Um dieses anspruchsvolle Unterfangen, eine Grundschule innerhalb von ca. 15 Monaten auf einem derzeit noch leeren Grundstück zu errichten, auch sicherstellen zu können, wird das Projekt mithilfe von Fertigteilelementen ausgeführt.

Für das ambitionierte Bauvorhaben werden Baukosten i.H.v. insgesamt rd. 22,0 Mio. € veranschlagt, von denen 17,0 Mio. € alleine auf das Schulgebäude entfallen. Auf den Etagen des dreigeschossigen Grundschulneubaus entstehen insgesamt rd. 5.400 m² Nutzfläche, welche sich u.a. auf 16 Stammklassenzimmer, 8 Gruppen- sowie 8 Differenzierungsräume, einen großen Küchen- und Mensabereich, eine Bibliothek oder ein Familienzentrum aufteilen. Außerdem wird auf Anregung von Frau Oberbürgermeisterin Welge im Schulgebäude ein modellhaftes „Klassenzimmer der Zukunft“ gestaltet. Ziel hierbei ist es, neue Erkenntnisse in Bezug auf die audiovisuelle Ausstattung von Klassenräumen, die aktuellen technischen Möglichkeiten neuer Lern- und Lehrkonzepte sowie Möglichkeiten für das Erleben und Erlernen von z.B. Wachstumsprozessen (z.B. Pflanzen von Samen) zu vereinen und in einem Klassenzimmer umzusetzen. Darüber hinaus wird eine Sporthalle mit zwei Feldern und insgesamt 1.175 m² Nutzfläche realisiert. Abgerundet wird das Bauvorhaben durch einen rd. 2.000 m² großen, kinderfreundlichen sowie begrünten Schulhof.

Bei der Gestaltung der Raumstruktur kommt ein mit dem Referat Bildung abgestimmtes pädagogisches Konzept zum Tragen. Das Konzept beinhaltet u.a. folgende Ausstattungsmerkmale und Angebote:

  • Möglichkeit der Nutzung von kooperativen und jahrgangsübergreifenden Lernformen
  • Eine rhythmisierte Ganztagsgestaltung zur Verbesserung der Bildungschancen
  • Verzahnung der Vor- und Nachmittagsbereiche durch sinnvolles Raumkonzept
  • Das im EG geplante Familienzentrum soll der aktiven Elternarbeit dienen, ein separater Zugang ermöglicht eine eigenständige Nutzung auch außerhalb des Schulbetriebes
  • Die Klassen- und Gruppenräume erhalten Sichtverbindungen durch Glaswände, halbhoch ab Brüstung, um eine Überschaubarkeit in andere Räume zu gewährleisten
  • Die Klassenräume werden aus Gründen des Infektionsschutzes mit Doppelwaschbecken ausgestattet

Die ggw hat sich hierbei das Ziel gesetzt, eine möglichst klimafreundliche Schule zu bauen, die auch einen Beitrag zur Klimaresilienz leistet. Das Energiekonzept sieht hier u.a. klimafreundliche Fernwärme, eine Photovoltaikanlage, extensive Dachbegrünung, dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und eine partielle Begrünung der Fassade vor. In Summe wird so mindestens ein KfW-70 Energiestandard für Nichtwohngebäude erreicht.


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